Christine Neumayer

Ich bin im Forsthaus bei meinen Großeltern im steirischen Salzkammergut geboren.

Der erste Atemzug, den ich in diesem Leben machte, war duftende Waldluft.

Ich verbrachte die ersten Lebensjahre hier am Waldrand. Mein Großvater war Förster. Das prägte meine Liebe zur Natur. Die Rehe und Hirsche, die bis zum Forsthaus kamen. Es ist mir noch in Erinnerung. Natur rund ums Forsthaus, Wald, Berge…., der selbstgemachte Gamsbart auf Großvaters Hut, das grüne Waldgewand.

Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strauß von Blumen, und man möchte zum Maienkäfer werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen herumschweben und alle seine Nahrung darin finden zu können.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) / Quelle: Goethe, Die Leiden des jungen Werther, 1774; hier in der zweiten Fassung von 1787. 1. Buch. 04. Mai 1771

Und jetzt ist die Zeit gekommen, diese Liebe und Leidenschaft weitergeben zu dürfen. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich erfahren durfte, warum ich mich immer schon zum Wald hingezogen fühlte.

Ein sehr wesentlicher Grund dafür ist mit Sicherheit der gesundheitliche Effekt, den man im Wald erleben kann, und den man als Kind instinktiv spürt. Wahrscheinlich sieht und erlebt man als Kleinkind auch noch so manches Wundersame mehr in so einem von Leben strotzenden Stück Mutter Erde, wie es ein Wald ist. Natürlich ganz zu schweigen vom optischen Genuss, mit dem einen so ein Waldaufenthalt immer wieder beglückt. Jedes Mal mit anderen Bildern und Gerüchen, je nach Wetter und Jahreszeit.